Alles hat mal ein Ende…
… so auch das Projekt Euregio Vokal Werkstatt nach drei erfolgreichen Ausgaben. Da die Finanzierung in Zeiten steigender Kosten und zunehmender Kürzungen im Kulturbetrieb nicht mehr gesichert ist und sich leider keine Interessenten für die Stiftung gemeldet haben, können wir als dreiköpfiger Vorstand der Stiftung Euregio Vocalisten Concours die Projektorganisation nicht mehr tragen.
Dabei war es eine echte Erfolgsgeschichte!
Nach zwei Jahren Vorbereitung durch die Vorsitzende Annette Ovink, die Schriftführerin Bettina Lecking und den Schatzmeister Jos van den Akker in enger Zusammenarbeit mit der damaligen Direktorin der Landesmusikakademie NRW in Heek, Antje Valentin, und der vorgesehenen Projektmanagerin Lara Langgut-Zumbült stand ein einzigartiges Projekt in drei Phasen bereit. Bei On Stage bekamen niederländische und deutsche Amateursolosängerinnen und – Sänger eine Bühne, um Lieder aus jedem beliebigen Genre zu einem bestimmten Jahresthema aufzuführen. In einem anschließenden Workshop-Wochenende unter der Leitung eines Gesangscoaches und eines Dramaturgen wurden die Beiträge der ausgewählten Teilnehmer optimiert und zu einem zusammen-hängenden Ganzen inszeniert. Jedes Jahr wurde eine solche Performance anschließend in beiden Ländern vor Publikum mitreißend aufgeführt.
Die Teilnehmer aller Ausgaben waren von dem Projekt sehr begeistert und haben nützliche Erfahrungen und wertvolle persönliche Kontakte gesammelt.
Das alles wäre ohne den Einsatz vieler tatkräftiger, musikverständiger Menschen nicht möglich gewesen, denen wir auf diesem Wege noch einmal von ganzem Herzen danken!
Zunächst einmal unseren Partnern für die Gastfreundschaft und Unterstützung an ihren Standorten: Antje Valentin und später Dozentin Vera Lammers von der Landesmusikakademie NRW in Heek, Harold Lenselink und Anne ten Barge vom Akoesticum in Ede und 2025 auch Boyan Karanjuloff von der Musikschule Niedergrafschaft. Dann die Projektmanagerinnen: Fevronia Topalidou, die mit viel Leidenschaft die ersten beiden Projekte begleitete, und Sabine Henkel, die Ausgabe 2025 zuverlässig und mit vielen neuen Ideen mitorganisiert hat. Dazu die hervorragenden Fachleute, die wir über unsere Netzwerke gewinnen konnten, um wichtige Rollen bei den verschiedenen Projektteilen zu übernehmen. Wie Thomas Körner, Heike Susanne Daum, Tjark Baumann und Armanda ten Brink, die neben den Gesangscoaches und Regisseuren Teil der Auswahlkomitees waren.
Das Coaching durch Claudia Patacca (zweimal) und Manuela Ochakovski hat zu einem hörbar guten Ergebnis geführt und den Teilnehmern viele nützliche Impulse gegeben. Die Regisseure, 2024 die junge Dramaturgin Britt van Tooren und in den beiden anderen Jahren der erfahrene Theaterpädagoge Andreas Gilles, haben die Teilnehmer von jung bis alt zu einer harmonischen Gruppe geformt und für das Publikum attraktive Szenen erarbeitet. Viele gute Projektpianisten spielten im Laufe der Jahre: Karen Thoms, Andrey Nesterenko, Tatiana Verbeke, Sofia Vasheruk, Karin Becker, Armanda ten Brink und vor allem Wouter Munsterman, der 2024 und 2025 mit seinen technischen Fähigkeiten und seinem Einfühlungsvermögen zum Liebling der Teilnehmer wurde.
Unser Dank geht auch an die Unterstützer der Projekte: die Gremien, die uns bei der Anwerbung von Teilnehmern und Publikum unterstützt haben, und nicht zuletzt die Fonds und Sponsoren, die mit ihren Beiträgen die Realisierung überhaupt erst ermöglicht haben. Ihre Logos sind auf der Website zu sehen, die noch lange online bleiben wird! Das verdanken wir der Werbeagentur Lecking, die nicht nur die Website gestaltet und gemeinsam mit uns verwaltet hat (einschließlich der sozialen Medien), sondern auch als großzügiger Sponsor auftrat. Die Agentur hält die Homepage „euregio-vocalworkshop.eu“ vorerst online, sodass die Projektinformationen für Interessierte verfügbar bleiben.
Wir lösen die Stiftung auf. Mit Wehmut, aber vor allem mit großer Zufriedenheit blicken wir auf das zurück, was wir alle in diesen Jahren erreicht haben.
Mit einem letzten „Dankeschön!” an die unverzichtbaren Amateurmusiker für ihren enthusiastischen Einsatz und an alle Beteiligten für die herzerwärmende grenzüberschreitende Zusammenarbeit grüßen herzlich:
Annette, Bettina und Jos
Performances zeigen berührende Inszenierungen
BEGEGNUNGEN – Menschen unterwegs: das Motto der diesjährigen Euregio Vokal Werkstatt passte in vielerlei Hinsicht zu diesem Projekt und zum Euregio Vokal Workshop allgemein, denn hier begegneten sich aufs glücklichste Team, Sängerinnen, Sänger und Publikum.
Es gab zwei Aufführungen, eine in der Musikschule Niedergrafschaft, Standort Emlichheim am Samstag den 22. März 2025, die andere im Akoesticum Ede am Sonntag den 23. März. Das Projekt wurde im Rahmen des Interreg-Programms Deutschland-Nederland von der Europäischen Union und den Interreg-Partnern finanziell unterstützt.
Auf der linken Seite der Bühne stand der Flügel und ragte in eine kleine Café Szenerie mit Tischchen und Stühlen, im Hintergrund stand ein Serviertisch mit Gläsern und Geschirr. Eine singende Kellnerin deckte ein, nahm Bestellungen auf, servierte und räumte auf – wies auch mal einen ruppigen Seemann auf sein schlechtes Benehmen hin, während Reisende die Tischreihen durchquerten, sich setzten oder weiter liefen. Man begegnete einander, stritt, liebte, tanzte und wurde einander zum Schicksal – als große Liebe oder auch als Konkurrent und sogar als Todesdrohung.
Man fragt sich, wie eine solch stimmige Inszenierung in der kurzer Zeit eines Wochenendes zustande kommen konnte und es ist nur so zu erklären, dass mehrere positive Effekte zusammen kamen:
Der Regisseur Andreas Gilles hatte im Vorfeld gut durchdacht, wer zu welchem Zeitpunkt wo in der Szenerie erscheinen musste und entweder singend oder als stummer Mitspieler auf der Bühne agierte. Die persönliche Arbeit von Gesangspädagogin Manuela Ochakovski mit jedem einzelnen Teilnehmer hatte hörbare stimmliche Leistungssteigerungen zur Folge und Pianist Wouter Munsterman am Flügel spann unter jeden Beitrag ein sicheres Netz mit seiner einfühlsamen Begleitung. Eine Sängerin begleitete sich selber, was besonders eindrücklich wirkte.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer profitierten sehr von diesem Team. Sie arbeiteten wunderbar miteinander, man spürte die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung und die spielfreudige Eigeninitiative. Das gut besetzte Auditorium erlebte lebendige Figuren und bewegende Bilder und belohnte die Aufführungen mit begeistertem Applaus. So begegneten sich Menschen aller Altersstufen aus den Niederlanden und Deutschland mit Musik verschiedener Genres und schufen ein Miteinander, in das das faszinierte Publikum eintauchen konnte. Herzlichen Dank an alle!
Wir freuen uns sehr über den Bericht des WDR. Der Beitrag bietet spannende Einblicke und Hintergründe – hören Sie doch gerne rein!
Für einen Eindruck vom Projekt EVW 2024 und was die Profis und einige Teilnehmer davon hielten, klicken Sie auf das nachstehende Video.
Die Euregio Vokal Werkstatt (EVW) wendet sich an fortgeschrittene Amateursängerinnen und Sänger aus den Niederlanden und Deutschland ab 16 Jahren. Unter Amateuren verstehen wir Sängerinnen und Sänger, die Gesangsunterricht an Musikschulen oder bei Privatlehrern haben oder hatten, aber keine Ausbildung als darstellender Sänger oder Gesangspädagoge absolvieren oder absolvierten oder diese Berufe ausüben.
Wir bieten ihnen, sich als Solisten oder Mini-Vokalensembles auf einer offenen Bühne – On Stage – zu präsentieren. Dort bewerben sie sich um die Teilnahme an einem Wochenend-Workshop und den folgenden Konzerten: den „Performances“.
Hinter den Projekten steht die „Stichting Euregio Vocalisten Concours“ (SEVC). Der Name ist auf unsere Geschichte zurückzuführen. Mehr über den SEVC finden Sie hier.
Der deutsch-niederländische SEVC-Vorstand arbeitet eng mit der Landesmusikakademie NRW in Heek und dem nationalen Ausbildungszentrum für Musik, Tanz und Theater „Akoesticum“ in Ede zusammen.
Unser Ziel ist es, langfristig den musikalischen Austausch zwischen den beiden Ländern zu ermöglichen, und zwar in einer Form, die für die Teilnehmer als auch für die Zuhörer noch attraktiver ist als der bisherige Wettbewerb.
Es können Solosänger(innen) und Vokalensembles mit bis zu 4 Mitgliedern teilnehmen. Sie können a cappella singen, sich selbst begleiten, mit eigenem Instrumentalisten auftreten oder mit einem unserer Projektpianisten, aber jedenfalls unverstärkt. Die Teilnehmer sind mindestens 16 Jahre alt und wohnen in Deutschland oder in den Niederlanden (vorzugsweise in einer Euregio). Am Samstag finden die Auftritte zwischen 11 und 18 Uhr statt, am Sonntag zwischen 10 und 16 Uhr. Vor jeder Darbietung kann eine halbe Stunde geprobt werden. Es gibt Platz für 32 Auftritte.
Für die offene Bühne „On Stage“ können 2-3 Lieder, Arien oder Songs aus allen Genres mit einer Gesamtdauer von maximal 15 Minuten eingereicht werden. Eigene Kompositionen sind ebenfalls willkommen. Alle Werke sollten zum Jahresthema „BEGEGNUNGEN - Menschen unterwegs" passen. Die Elemente hängen oft zusammen, aber ein Lied kann auch von einem einzelnen Aspekt handeln: von einer amourösen oder eher feindlichen Begegnung bis zu Erfahrungen als Reisender oder Flüchtling in anderen Ländern und Kulturen....
Zuhörer sind natürlich herzlich willkommen. Als Mindestanforderung an die Qualität ist es obligatorisch, die Werke auswendig zu singen, auch weil dies für die Performances wichtig ist. Zu den Auswahlkriterien zählen die Qualität der stimmlichen Fähigkeiten und der Bühnenpräsentation sowie der Grad der Originalität der Liedauswahl, um abwechslungsreiche Endproduktion zu erreichen. Am Sonntag gegen 17 Uhr wird das Auswahlkomitee bekannt geben, welche ± 10 Sänger(innen), Duos oder Ensembles in die nächste Runde einziehen können.
Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag werden unter professioneller Leitung die verschiedenen Beiträge zu einem dramaturgisch stimmigen Gesamtkunstwerk inszeniert. Zu diesem Zweck können verbindende Szenen oder Bewegungselemente eingebaut werden. Die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe trägt zum kreativen Prozess bei. Es wird auch Raum für Einzelcoaching geben, falls gewünscht. Der Workshop ist privat.
Die szenischen Konzerte in Emlichheim und Ede am selben Wochenende sind der krönende Abschluss des Workshops. Vor jedem Konzert findet eine Generalprobe in dem jeweiligen Konzertsaal statt. Hoffentlich werden wieder viele Besucher aus beiden Ländern kommen. Beide Veranstaltungsorte (und ihre Bühnen!) sind für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Falls beim 'Open Stage' keine Teilnahme am Workshop und den abschließenden Konzerten erreicht wird, besteht die Möglichkeit, vom Auswahlkomitee ein Feedback für den Auftritt zu erhalten. Beim nächsten Projekt kann sich jeder wieder anmelden.
Anmelden können Sie sich oder ihr Ensemble und ggf. Ihren Instrumentalisten nur online, und erst ab Ende November. Sänger/innen, die am Workshop und an den Konzerten des vorherigen Projekts teilgenommen haben, können sich erneut für "On Stage" anmelden, können aber nur an der offenen Bühne teilnehmen, wenn nach Ablauf der Anmeldefrist noch Plätze frei sind. Die Anmeldung umfasst das Hochladen von lesbaren Kopien der vorzutragenden Werke, ein kurzer "musikalischer Werdegang" von maximal 50 Wörtern und ein Foto.
Die Teilnahmegebühr am ‚On Stage‘ beträgt pro Person 40 €, sowohl für Sänger/-innen als auch für Instrumentalisten. Für ein Auftritt mit einem Projektpianisten wird ein Aufschlag von 20 € berechnet. Die Teilnahmegebühr ist mit der Anmeldung zu entrichten. Kandidaten, für die die Kosten eine Barriere darstellen, können vorab einen Rabatt beantragen (E-Mailadresse siehe Kontakt). Der Workshop und die Unterbringung sind frei, für die Verpflegung wird ein Teilnehmerbeitrag zu 50 € erhoben.
Mit der Anmeldung erklärt sich jeder Teilnehmende grundsätzlich dazu bereit, am Workshop-Wochenende und an den Abschlusskonzerten mitzuwirken. Sämtliche Teilnahmebedingungen und Informationen sind im Reglement zusammengefasst, das hier als pdf-Datei heruntergeladen werden kann. Bei der Anmeldung muss man sich mit den Bestimmungen des Reglements einverstanden erklären.
Für das kommende Projekt haben wir wieder ein starkes Team zusammen gestellt und freuen uns sehr darüber, dass einige der Fachleute bereits zum zweiten Mal mitarbeiten!
Manuela Ochakovski fungiert als Vocal Coach, Andreas Gilles als Dramaturg/Regisseur, Wouter Munsterman als Projektpianist, dazu Karin Becker als Pianistin für On Stage, Armanda ten Brink als drittes Mitglied des Auswahlkomitees und Sabine Henkel als Projektmanagerin.
Amateursängerinnen und -sänger aller Genres sind auf der offenen Bühne herzlich willkommen! Sie können als Solosänger oder Mini-Ensemble teilnehmen, sich selbst begleiten, mit ihrem eigenen Instrumentalisten oder mit einem professionellen Projektpianisten auftreten.
Die Musiker präsentieren dem Publikum und dem Auswahlkomitee ein Programm mit 2 bis 3 Liedern oder Songs zum Jahresthema ‚BEGEGNUNGEN – Menschen in Bewegung‘. Die Veranstaltung ist für Zuhörer kostenlos, und der Veranstaltungsort ist für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Der Workshop ist das Herzstück des EVW-Projektes: Hier wird unter Anleitung der Stimmbildnerin und der Dramaturgin versucht, aus den Liedern, mit denen sich die Teilnehmer/-innen qualifizierten, ein “Gesamtkunstwerk” zu schaffen, das bei der Aufführung attraktiver ist als die Summe seiner Teile.
Der Workshop findet an einem Wochenende ohne Publikum statt, um den Gruppenprozess und den kreativen Fluss zu stärken und zu optimieren.
Die beiden Aufführungen bilden den krönenden Abschluss einer Periode des soziokulturellen Austausches und der musikalischen Zusammenarbeit. Denn wenn es etwas gibt, das Menschen über Grenzen hinweg verbinden kann, dann ist es die universelle Sprache der Musik – wobei die Vokalmusik noch einen Schritt weiter geht: Sängerinnen und Sänger drücken sich mit ihrer Stimme noch persönlicher aus als ein Instrumentalist. Und die Fülle an Vokalwerken aus allen Teilen der Welt lädt ein zum Eintauchen in anderen als den vertrauten Sprachen und Kulturen.
Wir freuen uns schon auf ein großes, begeistertes Publikum! Der Eintritt ist frei, und beide Veranstaltungsorte sind für Rollstuhlfahrer zugänglich.
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